22FDX® wird auf der CDNLive EMEA für Automobilanwendungen vorgestellt

Vor kurzem veranstaltete Cadence seine zweitägige europäische CDNLive-Veranstaltung in einer Mehrzweckarena in München. Die Arena im INFINITY Hotel & Conference Resort ist auch häufig ein Anziehungspunkt für Eishockeyturniere, Rockkonzerte und andere hochkarätige Veranstaltungen und Besucher. In den letzten Jahren hat sich sogar die Fußballmannschaft des FC Bayern München vor wichtigen Spielen hier versammelt, was der Gegend weiteren Glanz verliehen hat.

Während die Spieler des FC Bayern München in diesem Jahr nicht in der Arena standen, gab es eine andere Attraktion auf der Messe - eine technische Innovation, die eine neue Ära in der Bildverarbeitung einläutet. Die Dream Chip Technologies GmbH aus Hannover demonstrierte ein System mit einem Bildverarbeitungschip, der mit der 22nm FD-SOI(22FDX®)-Technologie von GLOBALFOUNDRIES entwickelt und hergestellt wurde.

Die ADAS-SoC-Systemplattform von Dream Chip basiert auf einem Vierfach-ARM®-A53-Prozessor, der durch einen Dual-ARM-R5-Lockstep-Prozessor ergänzt wird, wodurch sich der Chip für erweiterte ASIL-Sicherheitsanwendungen eignet. Das Arbeitspferd des Chips ist der Vision-P6-Prozessor von Cadence.

Quelle: Dream Chip: Vollständige Systemarchitektur der Bildverarbeitungsplattform, die demnächst von Dream Chip implementiert wird.

Die Vision P6-Architektur von Cadence basiert auf der Tensilica-Architektur und ist für die Berechnung von Convolutional Neural Networks (CNNs) ausgelegt. Bildobjekte werden durch Korrelation von Videobildern mit einer Datenbank bekannter Bilder erkannt. Für Anwendungen im Auto, wie die Erkennung von Schildern und Fußgängern, muss diese Anwendung in Echtzeit mit 30 Bildern pro Sekunde laufen. Im Wesentlichen handelt es sich um einen massiven rechnerischen Vergleich von Bildern, der in Echtzeit erfolgt.

Der auf der CDNLive gezeigte Prototyp ist das erste Live-System mit einem SoC, das mit der 22FDX-Technologie von GF realisiert wurde. Der Chip ist 64 mm2 groß und wird zusammen mit zwei LPDDR4-Speichern auf einem Gehäusesubstrat montiert.

Source Dream Chip: Systemmodul mit Chip und zwei LPDDR4-Speichern

Der ADAS-Chip von Dream Chip ist ein komplexer und multifunktionaler SoC. Auf der CDNlive demonstrierte Dream Chip seine Videofähigkeiten anhand einer Systemplatine, die auf einem Modellauto montiert war, wobei das Signal einer auf der Motorhaube montierten GoPro-Kamera in die Systemplatine eingespeist wurde.

Jens Benndorf, COO von Dream Chip, erläutert den weiteren Signalweg: "Das Videosignal wird zunächst in den Chip eingespeist, an einen der vier IVPs weitergeleitet, die einen Filteralgorithmus ausführen, und dann an den Videoausgang und weiter an das Display geleitet. Damit ist bewiesen, dass der IVP6 funktioniert."

 

Quelle GF: Dream Chip Live-Demo-Aufbau auf der CDNLive EMEA

Neben der Vorführung hielten Benndorf und sein Team eine Reihe von Präsentationen über das System, die Chip-Architektur und die CNN-basierte Bildverarbeitung, für die der Chip in naher Zukunft entwickelt werden soll.

Dream Chip, GF und Partner arbeiten mit Hochdruck daran, den SoC-Prototyp zur Produktionsreife zu bringen. Das erste Silizium wurde im Februar 2017 auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt, und ein Video über die Plattform wurde im Mai auf der CDNLive gezeigt. Was wird als Nächstes kommen? Fahren Sie mit uns, und finden Sie es heraus! 22FDX ermöglicht Innovationen bei ADAS-Anwendungen und wird in Zukunft auch beim autonomen Fahren zum Einsatz kommen. Bis dahin werden es die Spieler von Bayern München sicher merken.

Über den Autor

Gerd Teepe

In seiner Rolle als Director Marketing für Europa ist Gerd für die Leitung der Marketinginitiativen für CMOS-Plattformen in dieser Region verantwortlich, wobei der Schwerpunkt auf der Beschleunigung von Design Wins in den Segmenten IoT/Industrie und Automotive sowie in den Schwellenländern liegt. Zuvor leitete er die Design Engineering Organisation von GLOBALFOUNDRIES. Gerd Teepe ist seit der Gründung von GLOBALFOUNDRIES im Jahr 2009 bei GLOBALFOUNDRIES tätig und arbeitet am FAB1-Standort in Dresden.

Bevor er zu GLOBALFOUNDRIES kam, war er bei AMD, Motorola-Semiconductors und NEC, Japan, in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Design, Produktmanagement und Marketing tätig.

Gerd hat einen Master-Abschluss und einen Doktortitel der Universität Aachen, Deutschland.